Leben ist Bewegung, Osteopathie bewegt

Osteopathische Medizin fasst den Organismus als ein sich ständig selbst regulierendes Spannungssystem auf. Ähnlich, wie die Takelage eines Segelschiffes den Mast mit dem Rumpf verbindet um Wind und Wellen zu trotzen, werden feste Knochentrukturen von elastischen Bindegewebsstrukturen (Fascien, Bänder, Muskulatur) so verspannt, dass sowohl äußere, wie innere Belastungen vom Gesamtsystem verarbeitet werden. Nicht nur die Elemente des Skelettsystems sind in diesem Spannungsmuster organisiert, sondern ebenso die inneren Organe und deren bindegewebigen Anheftungsstrukturen.

Im menschlichen Organismus werden diese Spannungsverhältnisse durch ständig den wechselnden Gegebenheiten angepasst. Belastungen werden in diesem System aufgefangen und verteilt. Wenn solche Störungen können lange Zeit bestehen, bevor Ihre Symptome klinisch auffällig werden. Kommen nun neue Belastungen – z.B. ein erneutes Trauma oder ein Infekt – hinzu, oder bestehen die Probleme schon längere Zeit, wird das System überlastet und verliert seine vorherige Balance. Das ist der Moment, in dem die ersten Symptome spürbar werden. Diese können sich als als Bewegungseinschränkung, Schmerzen, generelles Unwohlsein, oder in wenigens Fällen als Gefühl einer Magenschleimhaut- oder Blasenentzündung äußern.

Ursächlich handelt es sich also zunächst um funktionelle Störungen. Da Funktion und Funktionsträger, also Knochen, Sehnen und Fascien, jedoch zusammen gehören, werden früher oder später Schäden an diesen die Folge sein. So kann die eigentliche Ursache der Probleme unter Umständen in einer ganz anderen Region zu suchen sein, als dort, wo die geklagten Beschwerden auftreten.

Die Aufgabe des Osteopathen ist es nun, diese mit der Zeit entstandene Verkettung an Problemen zu erkennen und die eigentliche, sogenannte „Schlüsselstörung“ aufzuspüren.

Vorgang der Behandlung

Das Handwerkszeug des Osteopathen ist sein geschulter Tastsinn. Die Hände und Finger spüren die entsprechenden Verspannungen des Bindegewebes auf. In der Therapie werden verschiedene Ansätze je nach individueller Gegebenheit angewendet (siehe Rechts).

In der Therapie wird dann ein neuer neuroreflektorischen Status des Patienten etabliert. Dabei wird in der Behandlung der bisherige Reflexstatus gewissermaßen gelöscht, damit sich daraufhin der Körper wieder in neuen physiologischen Mustern reorganisieren kann.

Da diese Reorganisation nicht umgehend passiert, ist der eigentliche Behandlungserfolg erst nach einer Latenzzeit von einigen Tagen zu beurteilen. Während oder nach der Osteopathischen Behandlung kann es eine gewisse Zeit zunächst zu einer Symptomverschlimmerung oder zu z.B. grippeähnlichen Beschwerden kommen, weil der Körper des Patienten zunächst ein neues Muster sucht. Während der Zeit der Reorganisation ist der Körper des Patienten verunsichert und für kurze Zeit etwas anfälliger als gewöhnlich.

Bitte beachten Sie:

In Deutschland ist die Osteopathische Behandlung keine Kassenleistung. Osteopathische Behandlungen müssen daher nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) wie bei einem Privatpatienten abgerechnet werden. Pro Behandlungssitzung werden entsprechend der behandelten Körper-Regionen, dem Zeitaufwand und dem Schwierigkeitsgrad verschiedene analoge GOÄ-Ziffern abgerechnet.